Yoga mit Ramona

Ich bin das erste Mal mit 21 Jahren in ein Yoga-Studio gestolpert. Da fand ich das ganz schön lächerlich, dass dort nicht einmal Schuhe getragen wurden. Nach 15 Minuten habe ich die Stunde verlassen und dachte mir, das mache ich nie wieder. Ich bin damals vorzeitig aus dem Studio gegangen, weil ich mit einer Freundin furchtbar anfangen musste zu lachen, als der Lehrer mit dem Gesang begonnen hat. Ein paar Jahre später habe ich dem Yoga eine zweite Chance gegeben, als ich mit 25 Jahren schwanger war. Ich wollte mich ein wenig bewegen und da passte Yoga ganz gut während der Schwangerschaft.

Yoga ist eine sanfte Art der Bewegung. Ich war zwar immer noch skeptisch, aber ich habe nach der ersten Stunde schon gemerkt, dass sich etwas tut und es etwas bringt. Und das hat mich immer wieder ins Studio getrieben. Ich wollte herausfinden, wie es sein kann, dass es so sanft ist, aber sich trotzdem etwas tut. Es hat bei mir im Körper und im Geist etwas verändert und mir nicht nur Entspannung gebracht, sondern auch eine gewisse Gelassenheit in meinem Geist. Körperlich hat es mich weicher und flexibler gemacht. Auch nach vielen Jahren intensiver Yogapraxis auf allen Leveln ist das immer noch so. Es ist immer eine Arbeit an mir selbst – mit meinem Körper und Geist. Es ist auch jedes Mal etwas

Neues und trotzdem Vertrautes. Das kann manchmal anstrengend sein, aber auch spannend.

Es ist eine Reise, die nie endet. Man muss jedes Mal den Mut aufbringen, sich mit sich selbst zu konfrontieren. Nicht jedes Mal fällt das leicht, aber am Ende macht es richtig Spaß. Ich habe Yoga oft zu anderen Sportarten, die ich gemacht habe, ergänzt. Nach jahrzehntelangem Arbeiten habe ich beschlossen nach Asien zu gehen, um mir dort eine kreative Auszeit zu nehmen. Zufällig war ein Aerial-Yogastudio im meiner Nähe. Da ich dort  viel Zeit hatte, habe ich mir direkt eine 10er-Karte gekauft. In meiner ersten Aerial Yoga Stunde wäre ich  am liebsten wieder gleich herausgelaufen. Das war alles andere als angenehm und ich war den Tränen nahe, obwohl ich ein sportlicher Mensch bin. 

Das hat mein Ego angekratzt. Da ich aber die 10er-Karte gekauft hatte, wollte ich es hinter mich bringen und bin noch einmal hingegangen. Nach den ersten höllischen Schmerzen, die ich zunächst von dem Tuch hatte, ging es ganz langsam bergauf. Ab dem sechsten oder siebenten Mal war es dann wie Liebe – ich wusste nicht genau, was es ist, aber es war einfach plötzlich da. Nachdem ich mir immer wieder eine neue 10er-Karte gekauft hatte, habe ich das Gespräch mit meinem Lehrer gesucht. Ich war damals noch sehr naiv und wusste gar nicht, warum ich Yoga so unbedingt machen wollte. Aber nach dem Gespräch wusste ich es und mein Leben hat sich komplett gewandelt. Nichts war mehr so wie zuvor. Ich war früher Raucherin und habe gelegentlich Alkohol getrunken und in dem Moment habe ich mich gefragt, warum ich das eigentlich tue. So habe ich auch meine Ernährung verändert. Achtsamkeit ist für mich ein wichtiges Thema innerhalb der Yogapraxis und bedeutet für mich Lebensqualität. Achtsamkeit ist die Lösung für fast alle unsere Probleme. 

Für mich bedeutet es, bewusst wahrzunehmen, was gerade passiert. Und das kann bei den einfachsten Dingen der Welt geschehen, wie beim Zähneputzen. Dieser Prozess läuft meist sehr unaufmerksam und man fragt sich danach vielleicht sogar manchmal, ob man sich schon die Zähne geputzt hat. Wenn man sich aber vornimmt, bewusst jeden Zahn zu putzen, ist das Achtsamkeit. Kinder sind jeden Tag achtsam, denn sie haben ein anderes Zeitgefühl und vertrauen darauf, dass die Zeit einfach da ist. 

Wir hingegen hetzen durch unser Leben und haben das Vertrauen verloren, dass wir Zeit haben. Und dieses kindliche Gefühl neu zu erleben, müssen wir als Erwachsene wieder erlernen. Stress ist der Auslöser für den Großteil unserer Probleme, daher ist Achtsamkeit für viele davon die Lösung. Wenn man Menschen fragt, wie sie sich heute fühlen, wissen es viele einfach nicht. Wenn man das nicht weiß, sollte man keine Entscheidungen treffen, denn wir können nicht abschätzen, ob sie uns später guttun. Wenn du lernst zu fühlen, lernst du auch, dass ein Gefühl wieder vorbeigeht. Und das hilft besonders in schwierigen Situationen.



„Es hat nochmal alles geöffnet und ich gehöre eher zu den skeptischen Menschen hier. Danke für diese Erfahrung. Es hat viel geöffnet“

„Wow, einfach nur kraftvoll und erstaunlich wie es wirkt und wie lange es wirkt. Tolle Erfahrung, bitte mach weiter so.“